Erstmals tauchte der Hockeysport im Jahre 1923 in Schwenningen auf. Am 26. April jenes Jahres gründete der VfR Schwenningen eine Hockeyabteilung. Durch die geographische Lage Schwenningens wickelte sich der Spielverkehr hauptsächlich im Badischen ab. Aus nicht mehr erkennbaren Gründen löste sich die Hockeyabteilung drei Jahre später wieder auf.
Wenige Jahre danach, am 24 Juli 1931, versuchten einige hockeybegeisterte Sportler den Hockeyclub Schwenningen aufzubauen. Anfangs trainierte man auf dem Gelände der heutigen Eissporthalle, später nutzte man die Gelegenheit, auf den Plätzen der TGS und des VfR die Spiele auszutragen. Neben den bisher bekannten badischen Vereinen bemühte man sich, den Spielverkehr mit ausländischen Mannschaften, z.B. Straßburg, Zürch, Belfort usw. auszubauen. Leider wurde dem Hockeyclub Schwenningen durch den 2.Weltkrieg wieder ein Ende gesetzt.
Bis zum Jahre 1957 war der Hockeysport in Schwenningen in Vergessenheit geraten. Am 3. Juni 1957 schlossen sich einige Jugendliche zur Gründung einer neuen Hockeyabteilung des Sportclub Schwenningen zusammen. Maßgeblich an der Neugründung beteiligt waren: Dieter Reinhardt, Herbert Hauser, Siegfried Hauser, Henning Haller, Holger Haller, Wolfgang Berg, Jürgen Reinhardt, Manfred Wüst und Walter Benzing. Die ersten Schlagversuche starteten die jungen Hockeyler auf dem Gelände vor dem Sportclub- Stadion.
Schon wenige Wochen später kreuzte man zum ersten Mal mit dem FC 08 Villingen die Schläger. Erwartungsgemäß verloren die Schwenninger deutlich. Nachdem man in den nächsten Partien noch kräftig Lehrgeld zahlen musste, errang man schon ein Jahr später gegen den SSV Reutlingen
den ersten Sieg. Am 1. Mai 1958 starteten die Schwenninger ihr erstes internationales Hockeyturnier, das sich bis heute gr ößerer Beliebtheit erfreut. Ihren ersten Turniersieg errang die SCS-Hockey-Mannschaft 1958 in Schönenwerd und nachdem man einige Erfahrungen gesammelt hatte, versuchten es die Schwenninger im Jahre 1959 mit der Punkterunde der württembergischen Landesliga. Lag man in der ersten Saison gegen die routinierten Mannschaften noch auf verlorenem Posten, lief es in der nächsten Punkterunde bedeutend besser. Nach tollem Start übernahm der SCS die Tabellenführung, fiel aber gegen Schluss der Saison leicht ab, belegte aber trotzdem einen hervorragenden Mittelplatz.
Im Herbst 1961 gelang es, nach langem Bemühen, eine Jugendmannschaft auf die Beine zu stellen. Anfänglich hatten die Jugendlichen noch Schwierigkeiten mit der nicht all zu populären Sportart. So war es nicht verwunderlich, dass die Erfolge noch einige Zeit auf sich warten ließen. Ihre bisher erfolgreichste Saison erreichten die Schwarz-Weißen 1964. Zum ersten Mal gelang es die Feldsaison ausgeglichen hinter sich zu bringen und auch in der Halle konnte man, durch die günstigen Trainingsmöglichkeiten in der Neckarturnhalle, sowie die theoretischen Unterlagen von Nationaltrainer Budinger, Fortschritte erziehlen. Weithin gelang es im Frühjahr des selben Jahres
eine Mädchenmannschaft aufzubauen, die sich erstaunlich schnell mit Schläger und Ball zurecht fanden. Das Highlight des Jahres 1967 stellte ganz klar ein Spiel gegen den Real Club de Polo in Barcelona dar. Der 1897 gegründete Club, in dem neben Hockey auch Polo und Tennis gespielt werden, geh ört mit 10000 Mitgliedern zu den gr ößten und reichsten Clubs der Welt.
Als Schwenningens großer Sportmäzen Gustav Strohm anfang 1970 verstarb, geriet die Abteilung im Verein immer mehr ins Hintertreffen.
Fast ohne finanzielle Unterstützung und mit schlechte Trainingsmöglichkeiten schien die Auflösung der Hockeyabteilung vier Jahre später unabwendbar. Die Fusion der Vereine VfR und Sportclub zum BSV-Schwenningen schien zunächst der rettende Strohhalm zu sein, die neuen Hoffnungen der Hockeyfreunde bekamen allerdings in der ausbrechenden Fußballeuphorie schnell wieder einen gewaltigen Dämpfer. Nichtsdestotrotz schafften es die Verantwortlichen mehrere Spiele gegen die Jugendnationalmannschaften aus Österreich (1972) und Südafrika (1975) zu organisieren. Erst mit der Eröffnung des Kunstrasenplatzes am Deutenberg im Herbst 1979, bekam die Hockeyabteilung endlich optimale Trainings- und Spielbedingungen. Dies wurde 1982 deutlich, als sich die Schwenninger an Länderspielen der Juniorenmannschaften von Indien und Deutschland erfreuen konnten.
Von den Mitgliedern der BSV-Hockeyabteilung wurde mit der Gründungsversammlung am 3. Dezember 1983 im Karl-Haag-Saal der Stadtbücherei der eigenständige Hockey-Verein Schwenningen ins Leben gerufen. In den Folgejahren machten vor allem die die Nachwuchsmannschaften auf sich aufmerksam. Mehrere württembergischen Meisterschaften und Pokalsiege konnten die Mannschaften vom ehemaligen Jugendtrainer Hans Unger für sich entscheiden. 1985 fand sogar die Deutsche Hallenhockey-meisterschaft der Knaben A in der Deutenberghalle statt und die Jugend A, die an der Deutschen Meisterschaft auf dem Feld teilnahm, zog sich dort achtsam aus der Affäre. Nach mehren Spielern, die in die württembergische Auswahl berufen wurden, war Dirk Haller, der später mit seinem Bruder Marc bei den Stuttgarter Kickers in der Bundesliga auf Punkte jagt ging, der ersten Nationalspieler der aus dem HV Schwenningen hervorging. Erst Jahre später folgte Christian Arnold, der es in seiner Laufbahn auf 97 Einsätze in der Schweizer Nationalmannschaft brachte und im Jahr 2000 zusammen mit Torhüter Tobias Schuster ebenfalls nach Stuttgart wechselte.
1991 schafften sowohl das Herren- als auch das Damenteam den Aufstieg in die Oberliga. Dieser Erfolg wurde im darauf folgenden Jahr mit der Ehrung zur Mannschaft des Jahres in Villingen- Schwenningen honoriert. Zwei Jahre später werfen die HVS Herren den Regionalligisten HC Ludwigsburg aus dem DHB-Pokal und treffen in der Hauptrunde auf den mehrfachen Deutschen Meister Dürkheimer HC. Der HVS verkauft sich vor 200 Zuschauern so teuer wie möglich, verliert allerdings am Ende klar mit 6:1.
Zehn Jahre nach dem Aufstieg in die Oberliga gelang es sowohl auf dem Feld als auch in der Halle in die 2. Regionalliga Süd aufzusteigen. Vor allem in der Hallenrude dominiert man die Konkurrenz fast nach nach belieben. So erspielte die Mannschaft von Trainer Harry Zenzinger in den vierzehn Begegnungen 38 der möglichen 42 Punkte mit einem Torverhältnis von 128:58. Während man in der Feldsaison trotz gutem Start den Abstieg nicht vermeiden konnte, schaffte es der HVS in der Hallenrunde im Schlussspurt die Liga zu halten.
Neben dem sportlichen Bereich stand Anfang des neuen Jahrtausends der Bau des Vereinsheims im Vordergrund. Nach dem ersten Spatenstiche 27.05.2000 folgte die Umsetzung der ehemaligen Kindergarten-Container von der Hallerhöhe an den Deutenbergsportplatz. Nachdem die Container in Eigenarbeit renoviert und unter anderem mit einem Satteldach versehen wurde, fand am 22.09.2002 die offizielle Eröffnung statt. 2004 geben die Gebrüder Holger und Henning Haller nach vielen Jahren die Vereinsführung an die nächste Generation ab. Zum ersten Vorsitzenden wurde Jürgen Dreger gewählt. Sein Stellvertreter ist seit dem Thomas Markuleski. Holger und Henning Haller werden für ihre Verdienste für den Hockeysport in Schwenningen zum Ehrenvorstand ernannt.
In der laufenden Saison ist der HVS gut in die Oberligasaison gestartet. Mit 3 Siegen aus 4 Spielen überwintert die Mannschaft auf einem hervorragenden zweiten Platz und bereitet sich derzeit auf die anstehende Hallenrunnde vor. Noch erfolgreicher gestalteten die Kleinsten des HVS die vergangene Feldsaison. In fünfzehn Spielen ungeschlagen mit einem Torverhältnis von 165:27 bestärken die Kids von Trainer Detlef Breitenbach die Hoffnungen zum Start der nächsten fünfzig Jahre Hockey in Schwenningen.